Strassen- und Flurnamen

Bezeichnung/Name Baujahr Beschreibung
Agnesstrasse 1898 weiblicher Vorname.
Aktienhäuser 1860 Häuserquartier an der Badenerstrasse bei der Kalkbreite der «Aktiengesellschaft für Erstellung von Arbeiterwohnungen», 1860 gegründet, gemeinnützig. Heute Geschäftshaus der KPMG-Fides.
Albisriederplatz 1927 von hier Albisriederstrasse (1869) nach Albisrieden, früher Rieden unter dem Albis. Albis = weisser Berg.
Ankerstrasse 1878 vermutlich Hinweis auf das Wappen von Aussersihl.
Anwandstrasse 1891 Flurname, Kopfende eines Ackers, hier wurde der Pflug gewendet. Besonders im Sihlfeld häufige alemannische Flureinteilung. Anwände sind meistens rechteckige Gebilde aus Ackern, laufen sie in ein Dreieck aus, bezeichnete man diese als Geeren (Pfeilspitze.). Um eine Anwand (Ackerkomplex) herum führten meistens Strassen und Wege.
Arnoldgasse 1880 männlicher Vorname.
Aussersihl Ussersihlbrugg, ausserhalb der Sihl.
Aussersihler Anlage früher Bäckeranlage, Überbleibsel des Eidgen. Schützenfeste 1872.
Bäckerstrasse 1878 im Eckhaus Badener-/Bäckerstrasse von 1823-1957 Bäckerei.
Badenerstrasse 1869 alte Landstr. nach Baden.
Baslerstrase 1954 im Anschluss an eine Freundschaftswoche Zürich-Basel so benannt.
Bauhallengasse 1880 Liegenschaft zur Bauhalle, Langstr. 19.
Baumgartnerstrasse 1927 Wilhelm Baumgartner (1820-1867), Komponist und Musikdirektor in Zürich, vertonte «0 mein Heimatland».
Bermuda-Dreieck Übername für Lang-/Hohl-/Brauerstrasse.
Bienenstrasse 1893 früher befanden sich hier Bienenstöcke.
Birmensdorferstrasse 1880 alte Landstrasse nach Birmensdorf.
Brauerstrasse 1869 1864/66 wurde an der Brauerstr. 26-32 eine Brauerei erbaut (Bavaria).
Bullingerhof 1930 Heinrich Bullinger (1504-1575), nach Zwingli’s Tod Leiter der Zürcher Kirche, Unterstützer bedrängter Glaubensgenossen.
Bullingerplatz 1922
Bullingerstrasse 1954
Chreis Cheib An der Grenze Stadt Zürich, Altstetten und Albisrieden, am Letzigraben, befand sich der Wasenplatz (1698), auch Tiergarten, Schindanger oder Keibenplatz (Keib = Tierleiche), wo tote Tiere vergraben wurden. Der Wasenplatz befand sich gegenüber dem Hochgericht. Eine Keibenstrasse gabs auch am äussersten Ende der Werdstrasse an der Grenze zu Wiedikon.
Cramerstrassse 1880 Name des Bauherrn, Bauunternehmung in Aussersihl.
Denzlerstrasse 1912 Konrad Denzler (1844-97), Pfarrer in Aussersihl (1883-9 7).
Dienerstrasse 1869 Bauherr der 1863/64 erbauten Häuser Dienerstr. 29-37.
Duttweilerbrücke 1969 Gottlieb Duttweiler, Gründer der Migros.
Eglistrasse 1917 Emil Egli (1848-1908), Pfarrer in Aussersihl, Prof. für Kirchengeschichte.
Eichbühlstrasse 1912 Flurname, Eichifang/Eicheinfang/Eichbyfang = eingehagtes Grundstück bei der Eiche. Eichbühl = letzter Eichenwald im Hard.
Eisgasse 1869 Hier befand sich ein Eiskeller, Umschlagplatz von Eis für Brauereien.
Elisabethenstrasse 1894 weiblicher Vorname.
Elsastrasse 1898 weiblicher Vorname.
Engelstrasse 1893 zur Erinnerung an Regula Engel (1761-1853), welche ihren Gatten auf den napoleonischen Kriegszügen begleitete.
Erismannhof 1927 Dr. Friedrich Erismann (1842-1915), Stadtrat von 1901-15, Förderer des sozialen Wohnungsbaus.
Erismannstrasse 1927
Ernastrasse 1905 weiblicher Vorname.
Fahrgasse 1880 damals Zugang zu Fuhrhalterei
Feldgüetliweg 1880 Haus Nr. 14 hiess «Zum Feldgüetli», 1930 abgetragen.
Feldstrasse 1880 Flurname im Sihlfeld.
Freischützgasse 1879 ursprünglich Schützengasse. Freischütz = Pakt mit dem Teufel.
Freyastrasse 1887 altnordische Göttin der Liebe, Wohlfahrt und Fruchtbarkeit.
Gamperstrasse 1894 Hans Max „Joan“ Gamper Fussballer, Gründer FC Zürich und FC Barcelona (1887 – 1930)
Gartenhofstrasse 1869 vermutlich Hausname.
Glasmalergasse 1880 Beruf eines Anstössers.
Grüngasse 1883 ursprünglich Gasse im Grünen, da jene Gegend wenig bebaut war.
Gugolzstrasse 1931 Name eines Anstössers.
Hallwylplatz 1898 Hans v. Hallwyl, Anführer der Vorhut in der Schlacht von Murten, 1476.
Hallwylstrasse 1894
Hard lichter, als Weide benutzter Wald. Obere, mittlere und untere Hard, Bürgerallmend/Stadtgut des alten Zürich’s. Gebiet nördlich der Badenerstrasse zwischen Hardau/Hardstrasse und Letzigraben bis zur Limmat, auch Teile von Altstetten und Gebiete östlich der Hardstrasse gehörten dazu, genaue Abgrenzung ist schwierig. Im Mittelalter «Hof im oberen Hard», Güter zwischen Badenerstrasse und Holenweg (Hohlstrasse) und «Im Niederhard«, Güter zwischen Holenweg und Limmat. Ab ca. 18. Jhdt. neu auch «Mittleres Hard«, das Gebiet zwischen Holenweg und den Geleisen, beim «Eicheinfang« (Eichbühlstrasse).
Hardau gehört zur oberen Hard, auch «Bänke unter den Linden», Rastplatz beim Albisriederplatz. In der Hardau befand sich die erste offene Rennbahn von Zürich, später haben hier jährlich Zirkusvorführungen und Chilbis stattgefunden, die Hardau war bis zum Bau der Siedlung Hardau Winterquartier für Schausteller.
Hardbrücke 1969 Flurname, s. Hard
Hardplatz 1898
Hardstrasse 1899
Hardgutstrasse 1905 Nr. 30, Haus zum Hardgut, 1949 abgetragen.
Hardturm 9/10. Jhdt. als Wasserburg gebaut, 13./14. Jhdt. mit Brücke im Besitz der Familie Manesse, Brücke 1334 bei Hochwasser zerstört. Später Besitz des Johannes Schwend und der Ehefrau Elisabetha von Fürstenberg, dann Lehen der Fraumünsterabtei.
Hauptgrube 15. Jhdt. Hinrichtungsplatz mit dem Schwert, Höhe Anker-/Badenerstrasse. Amphitheaterähnhiche Grube mit Zuschauerrängen. 1706 füllte man die Grube wegen zu grossem Zuschauerandrang auf und erhöhte die Hinrichtung gut sichtbar auf 2 Meter über dem Boden, eine solche Einrichtung hiess Rabenstein. 1833 wurde das Fallbein eingeführt und der Rabenstein entfernt. Dem nahen Haus Feldegg wurde nachgesagt, dass es dort geistere.
Hellmutstrasse 1914 männlicher Vorname.
Helvetiaplatz 1898 abgeleitet aus Helvetier, keltische Besiedlung der Schweiz zur Römerzeit.
Herbartstrasse 1898 Johann Friedrich Herbart (1776-1841), deutscher Philosoph und Pädagoge.
Herdernstrasse 1900 Flurname, Mehrzahl von Hard = Herderen.
Hermann Greulich-Str. 1930 Hermann Greulich (1842-1925), bedeutender sozialistischer Führer in der Schweiz.
Hildastrasse 1898 weiblicher Vorname.
Hirzelstrasse 1917 Kirchenrat Hartmann Hirzel (1895-1917), 1895-1917 Pfarrer in Aussersihl.
Hochgericht Galgenhügel am Platz einer ehemaligen röm. Villa, Grenze zu Albisrieden und Altstetten.
Hohlstrasse 1869 ursprünglich (1424) Hohlweg, durch den Gebrauch ausgefahrener, ausgehöhlter Weg. Alte Heeresstrasse.
Jägergasse 1869 frei gewählt, vermutlich aus Nähe zur Kaserne, Jäger = Truppengattung.
Kalkbreite/-str. 1880 Flurname, gut gelegenes Feld mit Kalksteinen, die hier gebrannt wurden.
Kanonengasse 1869 bei den Zeughäusern.
Kanzleistrasse 1878 beginnt beim ehemaligen Gemeindehaus von Aussersihl, der Kanzlei.
Karl Bürkli-Str. 1930 Karl Bürkli (1823-1901), Vorkämpfer für den Sozialismus, Gründer des Konsumvereins LVZ, heute COOP.
Kaserne entstanden 1873-75 auf dem Syzischen-Gut oder auch Meyer-Nägeli-Gut.
Kasernenstrasse 1878 bei Kaserne (1873-75).
Kernstrasse 1891 Johann Conrad Kern (1808-88), Politiker und Diplomat, 1854-57 Präsident des eidgenössischen Schulrates, 1857.83 Gesandter in Paris.
Knüslistrasse 1912 altes Geschlecht von Hard.
Köchlistrasse 1885 Name eines Anstössers.
Kochstrasse 1893 Name eines Anstössers.
Kohledreieck zwischen Seebahn und Güterbahnhof, früher Beheizung von Dampflokomotiven.
Körnerstrasse 1894 Theo Körner (1791-1813), deutscher Dichter.
Kräuel/Kreuel 1313/1420 «Chrewilsfurt», «Krewelsfurth» entstanden durch Vergleich des Zusammenflusses von Ummat und Sihl mit einer zweizackigen hakenförmigen Gabel, einem Kräuel. Furt = Untiefe, Flussübergang. Chrewel könnte auch Grebel = Greuel, Teufel, Bösewicht bedeuten. Als Kreuel wurde das Flussufer zwischen Sihlbrücke und Drahtschmidli bezeichnet, es diente bis Ende 18. Jahrhundert als Allmend für Pferde und Schafe von Zürchern und Wiedikern.
Kräuelgasse 1941 Flurname, siehe Kräuel.
Kurzgasse 1878 kurze Gasse.
Lagerstrasse 1869 Hinweis auf Lager längs der Bahnlinie.
Langstrasse 1869 Lange Hauptstrasse Aussersihls, vor 1869 z.T. Langfurrenstrasse. Langfurrenanwand, ca.850 x 75 Meter.
Letzigraben 1928 von der Döltschi bis zum Hardturm bildete die Letzi am Graben, der Letzigraben, als äussere Letzi die Grenzbefestigung zwischen der Stadt, Wiedikon, Altstetten und Albisrieden. Letzi = Ende, Grenze, Grenzbefestigung. Eine innere Letzi soll sich westlich der Sihl befunden haben.
Lochergut 1966 städtische Grossüberbauung, bis 1917 Werkhof der Fa. Locher & Cie.
Lutherstrasse 1901 deutscher Reformator /ehemaliger Friedhof von Aussersihl.
Lutherwiese
Magazingasse 1878 Hinweis auf Lagerhäuser.
Magnusstrasse 1894 männlicher Vorname.
Manessestrasse 1892 Ritter Rüdiger Manesse, Zürcher Ratsherr, Förderer d. Minnesangs (t1304)
Marmorgasse 1892 Im Eckhaus der Langstrasse 63 befand sich eine Marmorfirma.
Martastrasse 1898 weiblicher Vorname.
Militärstrasse 1869 bei der Kaserne.
Molkenstrasse 1895 in der Nähe befand sich die Dr. N. Gebers Molkerei, welche 1909 mit den Zürcher Molkereien vereinigt wurde.
Morgartenstrasse 1895 Schlacht am Morgarten.
Müllerstrasse 1878 Name des damaligen Besitzers des Eckhauses zur Kasernenstrasse.
Neufrankengasse 1869 Gebiet unterhalb der Langstrasse hiess damals Neufrankental.
Nietengasse 1894 Hinweis auf die Spenglerei eines Anstössers.
Norastrasse 1930 weiblicher Vorname.
Nova Park Nova-Werke, Kolbenringfabrik + Gussputzerei (junker+Färber), ab 1973 Grosshotel.
Pflanzschulstrasse 1882 Haus zur Pflanzschule, Nr. 33, 1867 erbaut, 1933 abgetragen.
Piazza Cella 2009 nach der Familie Cella, die jahrelang das Restaurant Cooperativo führte. Erminia Cella war die gute Seele der italienischen Immigranten-Gemeinde.
Pilgerbrunnen einer der beiden Brunnen in Aussersihl für Pilger nach Einsiedeln bei den «Bänken unter den Linden» (Hardau). Der andere Brunnen befand sich bei der St. Jakobskapelle.
Rebgasse 1892 vor 1892 Weingasse, hier befand sich eine Weinhandlung.
Reitergasse 1869 bei der Kaserne, Hinweis auf Reitertruppen.
Remisenstrasse 1863 Zugang zum Bahn-Areal.
Rolandstrasse 1898 männlicher Vorname.
Rotwandstrasse 1860 Haus zur roten Wand, abgetragen 1872, rot gefärbtes Haus des Bleichers Steinbrüchel, diente als Schulhaus, zur Abgabe von Lebensmitteln in Notzeiten und als Gefängnis, heute Bezirksgebäude.
Scherbenviertel Übername nach Italienerkrawall.
Schienengasse 1892 beim Vorbahnhof.
Schimmelstrasse 1927 Schimmelgut, 1927 abgetragen. Ab 1 767 erster botanischer Garten Zürichs.
Schöneggplatz 1972 Haus zum Schönegg, Nr. 2, 1941 abgetragen.
Schöneggstrasse 1878
Schöntalstrasse 1880 Haus zum Schöntal, Nr. 4.
Schreinerstrasse 1882 Beruf von Anwohnern.
Seebahnstrasse 1927 führt der linksufrigen Seebahn entlang.
Sihifeld Sihlfeld = ebenes Land zwischen Sihl und Hard, meistens Ackerland. Hier befanden sich zwei der drei Zeigen der Gemeinde Wiedikon. Bei Ganten (Ganden = Schuttfelder), Stellen mit wenig Humus, wurden oft Kiesgruben ausgehoben. Früher unterschied man zwischen oberem und niederem/unteren Sihlfeld. Die Grenze bildete die Hohlstrasse.
Sihl hiess vor ca. 1100 Jahren «Silaha» = kleiner Fluss mit wenig Wasser, oft fast ausgetrocknet.
Sihlfeldstrasse 1880 Flurname, früher Schrägweg.
Sihlhallenstrasse 1880 Haus zur Sihlhalle, Schöneggstr. 1.
Sihlporte Sihlportanwand, Sihlbord.
St. Jakobstrasse 1879 führte zum Friedhof St. Jakob, heutige St. Jakobskirche. St. Jakob = ehemals Kapelle, Siechenhaus und Bürgerasyl.
Stauffacherplatz 1898 Landammann Stauffacher, Führer der Schwyzer zur Zeit der Morgartenkämpfe.
Stauffacherstrasse 1893
Stauffacherquai 1902
Stierliweg 1946 altes Geschlecht in Aussersihl.
Strassburgstrasse 1950 zu Ehren der befreundeten Stadt Strassbourg.
Stüdliweg 1931 Flurname «bi den Stüdlinen», 15./16. Jahrhundert, Stüdli = Wegpfosten, Wegmarkierungen an der Heerstrasse (Hohlstrasse).
Tellstrasse 1881 Schweizer Nationalheld.
Tor zu Aussersihl Blick von der Sihlbrücke auf die Silhouette von Aussersihl.
Turnhallenstrasse aufgehobene Strasse über den Helvetiaplatz zur Kanzleiturnhalle.
Urselweg 1934 mundartliche Form von Ursula.
Verena Conzett-Str. 1962 Verena Conzett (1861-194 7), Förderin sozialer Bestrebungen.
Weberstrasse 1891 Julius Weber (1853-86) von 1876-86 Gemeindeingenieur von Aussersihl.
Weichengasse 1892 Hinweis auf Bahnareal.
Wenglstrasse 1894 Niklaus Wengi )tl549), Schultheiss von Solothurn, verhinderte 1533 durch sein Dazwischenfahren den Glaubenskrieg zwischen den alt- und neugläubigen Solothurnern.
Werdstrasse 1869  

Werd = Gelände am Wasser, Halbinsel oder Insel, hier zwischen Sihl und dem Wiediker Dorfbach oder evtl. ehemaligem Sihlarm.

Werdplatz 1955
Werdgässchen 1869
Werdgartengasse 1880 Name der Häuser Nr. 13 + 16. 1938 abgetragen.
Werdgutgasse 1880 vermutlich Haus-/Flurname.
Wydenstrasse 1931 Flurname Wydenacker, Acker, der an von Weiden umsäumten Bach stösst.
Wyssgasse 1878 Name eines Anstössers.
Zehntenscheune auch Spitalscheune, auf dem heutigen Kasernenareal, wo früher der Zehnte abgeliefert werden musste. 1778 abgebrannt.
Zeughausstrasse 1869 bei Zeughäusern (1866).
Zimmerllstrasse 1930 Emil Zimmerli (1832-1910), Gemeinderat von Aussersihl, leistete in verschiedenen Behörden grosse Dienste.
Zinistrasse 1908 Name eines Bauherrn.
Zweierplatz 1909 Flurname Zwijeren (1478), ursprünglich Zwjern, Ableitung von zwijen, Bäume zweigen, propfen, Baumgarten.
Zweierstrasse 1869
Zwinglistrasse 1898 Ulrich Zwingli (1484-1531), Zürcher Reformator von Wildhaus.
Zypressenstrasse 1897 Baum als Symbol der Trauer und Wehmut bei Grabstätten gepflanzt.
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