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  • Stolperstein in Gedenken an den Aussersihler Albert Mülli, (1942-1945 im KZ Dachau). Mitwirkung der OGK am Anlass der Steinsetzung an der Gamperstrasse 7.

     

    Haus Gampertstrasse 7 8004 Zürich Copyright © 2020 Nicole Soland
    Foto von Gamperstrasse 7 8004 Zürich Copyright © 2020 Nicole Solan

    Am Freitag 27.11. fand die Versetzung von sog. „Stolpersteinen“ zur Erinnerung an Schweizer Opfer in Nazi- KZ’s statt. Ein Stein wurde für den Aussersihler Albert Mülli (1916-1997) an der Gamperstrasse 7 gesetzt. Hannes Lindenmeyer wurde eingeladen, als Vertreter der OGK am Anlass eine kleine Rede zu halten, aus Coronagründen fand der Anlass nur in kleinem Rahmen statt, aber er wurde von der Presse gut begleitet.

    zur Geschichte

    Vorschau:

    Am 17.12. wird der neue Negrelli- Steg (Verbindung Gustav Gull Platz zu Zollstrasse), unter der Mitwirkung der beiden QV 4 und 5 sowie der OGK des Quartiervereins Aussersihl-Hard, um 9 Uhr eingeweiht. Infolge der Corona-Pandemie, ist das kein öffentlicher Anlass.

     

  • Ein Bild erzählt Quartiergeschichte

    Rest.Turnhalle (Ölbild)

     

     

    Eine ländliche Idylle rund um das „Restaurant zur Turnhalle“, ein seltsamer Name für eine Gastwirtschaft. Das Ölbild, datiert von 1931, ist im Ortsmuseum Wiedikon gelandet. Auf der Suche nach dem Standort haben sich die Wiediker an die Ortsgeschichtliche Kommission des Quartiervereins Aussersihl-Hard gewandt wo das Rätsel rasch gelöst wurde: Die heutige Molkenstrasse hiess früher Turnhallenstrasse und führte vom heutigen Coop an der Hohlstrasse geradeaus quer über den Helvetiaplatz zur Kanzleiturnhalle. Diese wurde 1881 erbaut und gehört zu den ersten in der Stadt; darauf waren die Aussersihler so stolz, dass sie gleich die Strasse, danach bezeichneten – und so ist auch das Wirtshaus zu seinem etwas ausgefallenen Namen gekommen.

    Wie die Spenderin des Bildes berichtet, zeigt das Bild den Wirt Gottfried Walch und seine Tochter vor dem Wirtshaus; ein Pferdefuhrwerk, hochbeladen mit Stroh, wartet geduldig auf den Fuhrmann, der wohl noch in der Gaststube vor seinem Humpen sitzt. Ein Geflügelhändler kehrt mit seinem Handwagen vom Wochenmarkt zurück, der damals auf der Stauffacherstrasse vor dem Volkshaus statt findet – noch ist der Helvetiaplatz mit Schuppen überbaut.

    Im Baugeschichtlichen Archiv der Stadt findet sich eine Fotografie aus dem gleichen Jahr: In der Bildmitte das Restaurant zur Turnhalle, links die alte Post Aussersihl, heute Restaurant Bank.

    Helvetiaplatz Quelle BAZ (Baugeschichtliches Archiv Zürich)
    Helvetiaplatz Quelle BAZ (Baugeschichtliches Archiv Zürich)

    Bild und Fotografie hängen zur Zeit im Schaufenster der Papeterie Gartmann, genau dort wo sich einst das Restaurant Turnhalle befand.

    Wer hat Bilder, Dokumente, Erinnerungen wie es einmal war in Aussersihl? Wir sind interessiert: Ortsgeschichtliche Kommission,

    Kontakt: Hannes Lindenmeyer, hannes@lindenmeyer.ch 044 242 62 28

  • Umbenennung Spielplatz Lutherwiese in Mentona Moser-Anlage

    Umbenennung Spielplatz Lutherwiese in Mentona Moser-Anlage

    Mentona Moser (1874 – 1971), letztes Jahr im Roman von Eveline Hasler als  „Tochter des Geldes“ vorgestellt, bekommt die in Zürich seltene Ehre einer  Platz- Benennung: DerKinderspielplatz hinter der St. Jakobskirche, bisher  das „Lutherwiesli“, erhält den Namen „Mentona Moser- Anlage“. Die entsprechende Tafel wurde letzte Woche eingeweiht. (Hannes Lindenmeyer)

    Zu verdanken ist diese Würdigung dem Lesezirkel „Frauen lesen“ im Kirchenkreis 12. Seit zwanzig Jahren lesen und diskutieren Frauen in Schwamendingen Romane,  historische, politische, theologische Bücher. Wie Pfarrerin Hanna Kandal anlässlich  der Tafel- Einweihung berichtete, beschlossen die Lese-Frauen nach der Lektüre von Hasler’s Roman: Diese engagierte, vielseitig initiative Frau darf in Zürich nicht in  Vergessenheit geraten. Beim Stadtrat fanden sie mit ihrem Anliegen offene Türen.   

    Im Schloss aufgewachsen – im Slum Londons politisiert
    Mentona Moser ist in eine schwerreiche Familie geboren worden. Ihr Vater Heinrich  Moser, erfolgreicher international tätiger Unternehmer – nach ihm ist die „Moser-  Anlage“ in Schaffhausen benannt – starb vier Tage nach Mentonas Geburt. Damit  wurde ihre Mutter, eine geborene Sulzer, zur damals reichsten Frau Europas. Die 

    junge Witwe  liess sich in einem Schlösschen auf der Halbinsel Au nieder – und  tyrannisierte ihre Töchter. Gleich nach der Matur verliess Mentona Schloss, Geld und Luxus. Sie zog sie nach London, besuchte Kurse in Sozialarbeit und lernte die  Toynbee- Hall kennen, ein Sozial- und Bildungszentrum im Arbeiterviertel. Ihre konkreten Erfahrungen mit Armut und  Elend der Arbeiter politisierten sie – genauso  wie ihre Zeitgenossin Clara Ragaz- Nadig, die ebenfalls in der Toynbee Hall aktiv war und nach ihrer Rückkehr nach Zürich die Ideen  dieser „Settlement- Bewegung“  zusammen mit ihrem Mann Leonhard im „Gartenhof“ umsetzte – bis heute ein  wichtiger Ort der Friedensbewegung..

    Mentona widmete sich nach ihrer Rückkehr nach Zürich voll der Sozialarbeit: Mit andern Frauen gründete sie verschiedene Hilfs- und Beratungsstellen, darunter auch eine für Verhütung und Abtreibung – ein heisses Thema, das einige Jahre später ihre Zeit- und Gesinnungsgenossin, die Ärztin Paulette Brupbacher – ihre Praxis befand  sich an der Kasernenstrasse gleich um die Ecke – sogar in Polizeigewahrsam  brachte.

    Ein Flecken Grün für die Arbeiterkinder
    „In den Arbeitervierteln tollten die Kinder auf der Strasse herum, in beständiger Gefahr von Lastwagen oder Strassenbahnen überfahren zu werden. Sie buddelten im Strassenkot, in Ermangelung anderer Beschäftigung. In meiner Phantasie entstanden Spielplätze mit Sandhaufen, Planschbecken, Rasenplätzen“ schrieb Mentona später in ihrer Autobiografie. Sie schaffte es, diese Phantasie in Realität  umzusetzen: Mit einem Budget von 56’000 Franken wurde auf dem stillgelegten Aussersihler Friedhof hinter der Jakobskirche der erste Kinderspielplatz Zürichs nach ihren Plänen eingerichtet und 1909 eröffnet. Zwar gab es da schon die Bäckeranlage, die grösste Grünanlage im Arbeiterquartier; dort aber war Spielen, ja  sogar Rennen verboten. Die damalige Bäcki war kein Platz für Kinder.

    Die Sozialarbeiterin wird radikale Sozialistin
    Mentona wurde Mitglied der SP und befreundete sich hier mit der sechs Jahre  jüngeren Rosa Bloch. Hunger und Entbehrungen gegen Ende es ersten Weltkriegs  radikalisierten die Arbeiterfrauen in Zürich; Rosa organisierte 1917 „Hungerdemos“;  anfänglich zogen einige hundert, später 15’000 Frauen vors Rathaus. Diese  erfolgreiche Mobilisierung verschaffte Rosa Bloch in der Gewerkschaftsbewegung so viel Anerkennung, dass sie 1918 als einzige Frau ins Oltener Landesstreik- Komitee  gewählt wurde. Es ist wohl ihr zu verdanken, dass das Frauenstimmrecht in den  Forderungskatalog des Landesstreiks aufgenommen wurde; es vergingen 53 Jahre  bis zur Verwirklichung.

    Nach dem Zusammenbruch der II Internationale im Ersten Weltkrieg setzten sich die  radikaleren Mitglieder der SP für den Eintritt in die III Internationale ein. Als 1920 am  Parteitag in Bern dieser Antrag abgelehnt wurde, gründete die Parteilinke die KPS.

    Rosa und Mentona waren aktive Mitgründerinnen. Mentona nahm 1926 als Delegierte der KPS an der Tagung des Exekutivkomitees der III Internationalen in Moskau teil. 1929 siedelte sie nach Berlin um.
    Nach dem Tod ihrer Mutter 1925 kam Mentona zu Geld; auch wenn die Mutter sie  auf den Pflichtteil gesetzt hatte: Es war viel Geld das sie für soziale Projekte in Moskau, später beim Aufbau der Roten Hilfe in Berlin einsetzte.
    1933, nach der Machtergreifung der NSDAP – Mentona beteiligte sich eine zeitlang  mutig am Widerstand – wurde sie finanziell enteignet und kehrte mittellos in die Schweiz zurück. Sie richtete sich in Morcote ein, damals die beste Möglichkeit, mit  wenig Geld in der Schweiz zu leben. 1950 wurde Mentona Moser vom  Staatspräsidenten der DDR, Wilhelm Pieck, zur Ehrenbürgerin erklärt. Sie lebte von  da an in Berlin Ost wo sie 1971 starb und auf der „Gedenkstätte der Sozialisten“ in  Lichtenberg begraben wurde.

    Dank an „Frauen lesen“ und eine Anregung     

    Die an der Tafeleinweihung anwesenden Vertreter des Quartiervereins Aussersihl-Hard bedankten sich für die Initiative der Schwammendingerinnen und gratulierten ihnen zur Idee und zum Erfolg bei dieser Platzbenennung. .Altstadträtin Monika Stocker äusserte ihre Überzeugung, es wäre an der Zeit, in Zürich endlich einmal ein Denkmal für eine Frau zu errichten – am besten am Paradeplatz. 

  • Versandkostenpauschale im OGK-Shop

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  • Tunnel und Tram am Rosengarten

    Visualierung: © Nightnurse Images, Zürich

    Segen oder Fluch für die betroffenen Quartiere?

    Rundgang und Kontradiktorisches Podium zur kantonalen Abstimmung vom 9. Februar 2020 mit Fokus auf die Auswirkungen des Projektes auf die Stadtkreise 3, 4 und 5. 


    PDF Flyer Rosengarten 11.1.+14.1.2020 –
    Visualisierung  © Nightnurse Images, Zürich

    Rundgang entlang Projektgebiet
    Samstag 11. Januar 2020 von 14:15 bis 15:15 Uhr

    Treffpunkt: Albisriederplatz Tramstation (Tram 2 + 3)
    Abschluss: Röschibachplatz / Bahnhof Wipkingen

    Podiumsdiskussion
    Dienstag, 14. Januar 2020 von 19:00 bis 21:00 Uhr 

    Grossen Saal 1. Stock – ref. Kirchgemeindehaus am Bullingerplatz
    Bullingerstr. 10 – 8004 Zürich
    (Erreichbarkeit öV: Haltestelle Hardplatz: Tram 8, Busse 31,  33, 72, 83)

    Veranstalter:
    Quartierverein Aussersihl-Hard

    Quartierverein Zürich 5 Industrie

    Wir fragen uns:

    • Sollen die 56‘000 Autos und LKWs pro Tag teilweise unter dem  Boden verschwinden?
      … und bei den Portalen am Wipkinger- und Bucheggplatz sowie Milchbuck wieder die Stadt überfluten?
    • Sollen zwei direkte Tramlinien nach Zürich Nord entstehen?
      … und dafür Häuser am Albisrieder- und an der Rosengartenstrasse abgebrochen und die Baumallee an der Hardstrasse gefällt werden?
    • Wird die Rosengartenstrasse endlich wieder ein Rosengarten?
      … oder bleibt sie trotzdem Durchgangsstrasse?
    • Lohnen sich 1.1 Milliarden für diese Stadtreparatur?
      … oder wird hier eine Unsumme für Stadtzerstörung verlocht? 
    • Handelt es sich um ein zukunftsträchtiges Projekt?
      … oder atmet es den Geist der Rezepte aus den 70er-Jahren?

    Auf dem Podium kreuzen zu solchen Fragen die Klinge: 

    Befürwortend: 
    Elisabeth Schoch (Gemeinderätin FDP 4&5)
    Stephan Iten (Gemeinderat SVP 11)
    Ablehnend: 
    Markus Knauss (Gemeinderat Grüne 4&5, Geschäftsführer VCS) 
    Simone Brander (Gemeinderätin SP 10)
    Beratend:
    Willi Hüsler (Verkehrsexperte)
    Moderation:
    Hannes Lindenmeyer
    Historiker & Präsident der Ortsgeschichtlichen Kommission des Quartiervereines Aussersihl-Hard


    Flyer Rosengarten 11.1.+14.1.2020

    Weitere Infos zum Rosengartenprojekt

    TAI/Dez.2019

     

  • Gesucht wird das seit 1964 verschollene Gemälde von Pfarrer Emanuel Tischhauser

    Bild von Pfarrer Emanuel Tischhauser
    Pfarrer Emanuel Tischhauser

    Das Ölbild, gemalt vom Maler Walter Schulz-Matan (1889-1965) im Jahr 1926, stellt Pfarrer Emanuel Tischhauser auf der Kanzel in der St. Jakobskirche dar. Es wurde 1964 letztmals im Protokoll der reformierten Kirchenpflege Zürich-Aussersihl erwähnt und ist seither verschollen. Die nach Emanuel Tischhauser benannte Stiftung wäre interessiert, das Gemälde zurückzuerhalten.

    Wer Informationen zum Gemälde hat, wende sich an den Präsidenten der OGK, Hannes Lindenmeyer